Donnerstag, 25. August 2022

Medienmitteilung zur Medienkonferenz des Regierungsrates GGpl 2030

GLP Aargau begrüsst den Start der Diskussion zur gesundheitspolitischen Gesamtplanung GGpl und teilt die strategischen Stossrichtungen des Regierungsrats grundsätzlich (Bedarfsgerecht, integriert, digital-vernetzt, qualitativ hochstehend, innovativ und finanzierbar)

Die Grünliberalen begrüssen, dass die GGpl nun endlich vorliegt und danken dem Regierungsrat für die Arbeit. Es scheint uns zentral, dass in der GGpl der nötige, strategische Blick eingenommen wird und man sich nicht auf Detailfragen versteift. Wir begrüssen die fundierte Analyse des Umfelds und des Zustands des Gesundheitssystems und den darauf basierten strategischen Prozess. Das Strategie-Haus der GGpl erachten wir als umfassend und zielführend.

  • Integrierte Versorgung: Es sind auch Kooperationsmodelle über die Kantonsgrenze hinaus zu prüfen und Versorgungsregionen müssen nicht zwingend nur den Aargau umfassen.
  • Die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität ist angesichts der sich zuspitzenden Personalsituation unerlässlich. Dabei sollen insbesondere auch non-monetäre Massnahmen geprüft werden. Es ist wichtig und richtig, dass man in Ausbildung investiert, aber man muss sicherstellen, dass die Leute dann auch im Aargau bleiben.
  • Die Strategie bezüglich Spitalversorgung wird begrüsst. Es macht Sinn, hochspezialisierte Medizin (HSM) an den Zentrumsspitälern zu fokussieren. Regionalspitäler sollen auch in Zukunft rentabel arbeiten können und dank Leistungen in der spezialisierten Medizin attraktive Arbeitgeber und Dienstleister sind
  • Bei der Eigentümerstrategie erwarten wir, dass der Kanton den Interessenabgleich zwischen den kantonalen Einrichtungen konsequent wahrnimmt und wo nötig auch organisatorische und/oder strukturelle Massnahmen ergreift.
  • Das Kostenproblem im Gesundheitswesen hängt nicht mit der Eigentümerschaft, sondern mit Fehlanreizen zusammen. Eine Teilveräusserung von Kantonsspitälern steht für die glp nicht im Vordergrund.
  • Eine Tarifhoheit von Gemeinden für Pflegheime und Spitex macht keinen Sinn. Die Gefahr für einen Flickenteppich ist gross. Dieser Ansatz ist weder effizient noch schafft er eine Verbesserung in der Qualität.
  • In Prävention und Gesundheitsvorsorge muss stärker investiert werden, weil dies langfristig die beste Kostenbremse ist.

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen bleiben gross. Der Kanton Aargau hat den Versuch unternommen mit der GGpl konkrete Ansagen zu machen und Ziele klar zu formulieren. Die Auslegeordnung und Diskussion zu den einzelnen Strategien und Ziele in den kommenden Wochen wird spannend. Die Grünliberalen werden sowohl in der Vernehmlassung wie auch in der Kommissionsarbeit die konkreten Forderungen einbringen.

Am Schluss wird in vielen Bereichen die zentrale Frage bleiben: «Wer bezahlt es und woher nehmen wir das Fachpersonal?»