Dienstag, 24. August 2021

Fraktionserklärung der glp Aargau zur aktuellen Corona-Situation an Schulen

Am 24.8.2021 gab die glp-Fraktion im Grossen Rat eine Fraktionserklärung zur aktuellen Corona-Situation an Schulen ab und forderte wirkungsorientierte Massnahmen

Werter Herr Ratspräsident, Werte Herren Regierungsräte,

Werte Kollegen und Kolleginnen,

Die Grünliberalen waren bisher sehr zurückhaltend darin, laut Kritik an der Regierung bzw. der Corona-Politik zu äussern. Dies im Bewusstsein, dass man im Nachhinein immer gescheiter ist und dass nicht immer die Realität so eingetroffen ist, wie vorausgesagt. Nun machen wir uns aber ernsthaft Sorgen über die Situationen an den Schulen.

Sorgen, da erst rund die Hälfte der Aargauer Bevölkerung vollständig geimpft ist.

Sorgen, weil nur rund 1/3 der SuS im Kanton Aargau an den repetitiven Pool-Tests an Schulen teilgenommen hat, was niemals ausreicht, um Ansteckungsmöglichkeiten schnell und effizient zu erkennen und sie zu stoppen.

Sorgen, weil die Verbreitung unter Kindern und Jugendlichen stark zunimmt.
Sorgen, weil sich unter 12 jährige nicht impfen, aber dennoch schwer erkranken können.

Sorgen, dass Schulpflegen in dieser Angelegenheit nicht proaktiv handeln und nicht aus eigenem Antrieb weitere, sinnvolle Massnahmen prüfen, um Schulkinder bestmöglich von einer Corona-Infektion zu schützen.

Die glp vermisst eine systematische Sensibilisierung der Bevölkerung dahingehend, dass wir aktuell am selben Punkt stehen, wo wir letzten Jahr im September standen. Ohne konsequentes Handeln riskieren wir eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems. Und eben: Einer grossen Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind SuS, welche den Präsenzunterricht besuchen.

Die glp Aargau, die wissenschaftlich fundiertes, vorausschauendes und präventives Handeln unterstützt, sieht bezüglich der Corona-Politik an Schulen sofortigen Handlungsbedarf.

Aus unserer Sicht braucht es neben den aktuell vom Kanton propagierten freiwilligen Pool-Tests an Schulen schnell und zielgerichtete weitere Massnahmen, um Kinder, welche kein Impfangebot haben, vor einer Corona-Infektion an Schulen zu schützen. Eine in Kauf genommene Durchseuchung der Kinder ist keine Option.

Wir fordern vom Regierungsrat folgendes:

Es braucht kantonale Vorgaben, wo immer diese rechtlich möglich sind. Wo nicht, braucht es zumindest Empfehlungen, damit wir nicht ein Flickenteppich in den Gemeinden haben.

Die Vorgaben können eine Kombination aus Maskentragepflicht, richtigem Lüften und C02-Messgeräten umassen. Und als wichtigste Sofortmassnahme erachten wir, dass die Schulen verpflichtet werden, das repetitive Testen anzubieten.

Vielen Dank für engagiertes Handeln, damit wir alle – auch unsere Kinder und Jugendlichen - einen möglichst ruhigen Herbst und Winter anstelle eines erneuten Lockdowns und Schulschliessungen geniessen können.