Donnerstag, 16. Januar 2020

Nein zu OASE und Ja zur Limmattalbahn

Die Grünliberalen lehnen das regionale Gesamtverkehrskonzept OASE 2040 ab. Durch die Planung von zwei Tunnels wird weder die langersehnte Entlastung der Zentren von Baden und Brugg eintreten, noch wird durch die geplanten Massnahmen die bessere Anbindung des Zurzibietes realisiert werden können. Statt in Tunnels für den MIV soll in eine zukunftsfähige Infrastruktur für den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr investiert werden. Dazu gehört auch ein TramBaden mit Verbindungen nach Wettingen, Dättwil-Fislisbach und Siggenthal. Aus Sicht der glp wird der Bau der Zentrumsentlastungen die Situation des motorisierten Individualverkehrs und die Zersiedlungsproblematik weiter verschärfen.

Velo- und Fussverkehr

Der öffentliche Verkehr sowie einfache Fuss- und Veloverbindungen müssen klar priorisiert werden und soll unabhängig vom rGVK OASE umgesetzt werden. Die vorgeschlagenen Projekte im Veloverkehr sind ungenügend. Es ist insbesondere die Velowegführung zu und in den Zentren zu verbessern. Mehr Platz für Veloverkehr, wie grundsätzlich vorgesehen, ist  zwar die richtige Stossrichtung, leider ist aus dem umfangreichen Veloverkehrskonzept kaum ersichtlich, wie die Umsetzung konkret erfolgen soll.  Um den Veloverkehr zu stärken, braucht es zwingend  sowohl überregionale Projekte und Gremien als auch gesetzliche Grundlagen zur Sicherstellung der Finanzierung der Realisierung der Ziele. Es sind Kanton sowie Gemeinden finanziell in die Pflicht zu nehmen. Die glp hält zudem dazu an, sich auf jene Velorouten zu fokussieren, welche Relevanz im Alltagsverkehr zeitigen. Der Fokus ist daher weg von den Vorzugsrouten zu den Hauptveloverkehrsrouten zu lenken.

 

 

Öffentlicher Verkehr

Die Massnahmen beim öffentlichen Verkehr sind aus Sicht der Grünliberalen klar ungenügend. Taktverbesserungen und die Weiterführung der Limmattalbahn genügen nicht. Es braucht zusätzlich:

 

- Ein TramBaden mit den Ästen nach Wettingen/Neuenhof, Dättwil/Fislisbach/Mellingen und nach Siggenthal

 

- Eine Erweiterung der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) um die Gemeinden der Region Brugg-Windisch-Birrfeld

 

- Eine Eisenbahnspange Turgi (für Direktverbindung Waldshut-Brugg und weiter via Othmarsingen Richtung Innerschweiz)

 

Sowohl die Limmattalbahn als auch das TramBaden nach Siggenthal und Fislisbach müssen unabhängig und prioritär vorangetrieben werden. Die Limmattalbahn kann bis Baden ohne zusätzliche Brücke für den MIV ausgeführt werden. Somit entfällt eine komplizierte zeitliche Abhängigkeit bei der Erstellung der verschiedenen Bauwerke voneinander.

 

 

Strassennetz und Betrieb

Mit dem rGVK OASE werden zwei sehr teure MIV-Tunnelinfrastrukturen gebaut. Dies mit dem Ziel, die Zentren von Baden und Brugg zu entlasten. Da Baden und Brugg vor allem unter Ziel- und Quellverkehr des MIV leiden, lösen diese beiden Tunnels das Problem nicht. Die gewünschte bessere Anbindung des Zurzibiet für den MIV wird durch die beschränkte Aufnahmekapazität der bestehenden Infrastruktur nicht möglich sein (e.g. Autobahn A1 Einfahrt Baden Wettingen).

 

Bezüglich Entlastung der beiden Limmattalachsen baut der Kanton erneut eine "Luftschlosslösung. Eine Umleitung via Turgi über die Limmat und den Wildistich hinauf  ist auch in Zukunft kaum realisierbar. Die vorgeschlagenen Massnahmen vermögen einer genaueren Prüfung nicht standhalten und werden von der glp als untauglich eingestuft.