Die glp Aargau erkennt die Bedrohung durch invasive Neobiota für die einheimische Artenvielfalt, unsere Ökosysteme, landwirtschaftlich genutzte Flächen und die Gesundheit der Bevölkerung und begrüsst eine früh wirksame und konzeptionelle Strategie.. Schon heute ist der volkswirtschaftliche Schaden durch Neophyten beträchtlich. Je länger mit Gegenmassnahmen zugewartet wird, desto teurer werden diese in Zukunft.
Die glp befürwortet daher eine Neophyten-Bekämpfung mit einer klaren Strategie.
Die finanziellen Mittel müssen mit grösstmöglichem Nutzen wirkungsorientiert eingesetzt werden können. Aus Sicht der glp muss die Strategie daher ergänzt und aktualisiert werden. Ein gezielter Mitteleinsatz bedingt mehrjährige Gesamtkonzepte auf Gemeindeebene. Hierzu ist es notwendig, die bestehende, bereits acht Jahre «alte» übergeordnete kantonale Strategie an die heutigen
Gegebenheiten. Bestandteil dieser Überarbeitung müssen die Vorgabe von Rahmenbedingungen für den nötigen Mitteleinsatz und Priorisierungen bilden.
Für die glp sind noch wichtige Fragen zu klären:
Welche Rolle kommt dem Kanton und welche den Gemeinden zu?:
Aus Sicht der glp Aargau sollte der Kanton die Koordination, Oberaufsicht, Beratung und Finanzierungsdrehscheibe übernehmen. Ebenso die Kontrollfunktion z.B. auf Baustellen, in Gartenzentren etc.. Dafür sind die nötigen Personalressourcen zu planen. Die Ansiedelung des Themas in der Abteilung DGS sieht die glp kritisch; das Thema hat mehr Verknüpfungen mit Umweltthemen und ist daher in den meisten Kantonen der Abteilung Umwelt angeschlossen.
Die glp schlägt vor, dass die Zuständigkeit für die Umsetzung den Gemeinden obliegt und basierend auf der Neophytenstrategie verpflichtend Neobiota-Beauftragte vor Ort bezeichnen müssen.
Wie werden die finanziellen Mittel optimal eingesetzt?
Mit den dafür vorgesehenen Mitteln sollen Konzepte in den Gemeinden erarbeitet werden, die eine Strategie über das gesamte Gemeindegebiet vorsehen (nicht nur Schutzgebiete). Dies bedeutet, dass auch die Grundstücke der SBB, des Astra und des Kantons dabei berücksichtigt werden sollen
Dies erzielt die grösstmögliche Wirkung. Isolierte Aktionen (nur Strassenbord oder nur Gewässer) sind nicht nachhaltig. In einer zweiten Phase sollen nach Beurteilung des Konzepts durch den Kanton Gelder an die Gemeinden für die konkrete und wirkungsorientierte Umsetzung gesprochen werden können. Inhaltlich soll geprüft werden, ob die Strategie mit einem Flächenansatz mit unterschiedlichen Bekämpfungsintensitäten ergänzt werden soll. Aus Sicht der glp könnte es ein Ziel sein, anstelle der wenig koordinierten intensiven Bekämpfung von grossen Beständen, den Fokus auf das Freihalten von Flächen zu legen, welche heute Neophyten-frei sind, um diese langfristig freizuhalten (optimaler Kosten-Nutzen-Effekt).
Die Bekämpfungen sollen nur koordiniert und über eine definierte Fläche erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass alle Betroffenen bis zur hinreichenden Minimierung dabeibleiben und damit die Nachhaltigkeit des Einsatzes der Mittel sichergestellt ist.
Wo ist das optimale «Know-how» vorhanden?
Des Weiteren sollte aus Sicht der glp geprüft werden, ob die Beratungsfunktion durch das Naturama durch erfahrende Spezialisten erfolgen könnte. Sie besitzen das nötige aktualisierte Wissen für diese Aufgabe.
Abschliessend hält Barbara Portmann, Fraktionspräsidentin der glp Aargau fest: «Die Strategie ist mit den Themen Biodiversität und Klimawandel (bezüglich Einwanderung wärmeliebender Arten) zu ergänzen. Aus Sicht der GLP wäre insbesondere die Biodiversität im urbanen Raum aufzunehmen.»