Ausbau Nationalstrassen: Für die glp ist der nachfrageorientierte Ausbau der Strassen der falsche Weg um eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Mobilität zu erreichen. Mehr Strassen führen zu mehr Verkehr und zu einer zusätzlichen Zersiedelung. Statt Geld für den Ausbau der A1 auf 8 Spuren auszugeben, sollen damit öV Infrastrukturprojekte finanziert werden. Sollte es dennoch zu einem Ausbau kommen muss der Kanton dafür sorgen, dass ein Spurausbau nur möglich ist, wenn gleichzeitig durchgehend Lärmschutzwände gebaut werden. In Siedlungsgebieten sollen solche Autobahnausbauten nur mit einer Einhausung gebaut werden.
Wirkungsvoller Ausbau des öffentlichen Verkehr: Umweltfreundliche und ressourcenschonende Mobilität ist nur mit einem starken Ausbau der Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs möglich. Die glp fordert, dass Projekte des öV gegenüber MIV Projekten bevorzugt werden. Im Richtplan werden die fehlenden finanziellen Mittel für die öV Projekte beklagt. Eine Zusammenlegung der Spezialfinanzierung öV mit der Strassenverkehrskasse und einer Neupriorisierung der Projekte wird mehr Geld für dringende öVProjekte wie der Wiederinbetriebnahme der Strecke Laufenburg – Koblenz, eines Doppelspurtrasses für die AVA in Bremgarten, den S-Bahnring Birrfeld oder die Limmattalbahn bis ins Siggenthal freimachen. «Die ÖV-Regionen müssen noch
mehr zusammenwachsen; so schaffen wir die Grundlage für ein attraktives ÖV-Angebot, das von den AargauerInnen vermehrt genutzt wird», ergänzt Gian von Planta.
Velowege konsequent ausbauen. Gemäss Richtplan sollen das Velowegnetz weiter ausgebaut werden. Das Umsteigepotential auf das Velo ist gross, denn 50% aller Wege betragen heute weniger als 5 Kilometer. Wir begrüssen darum den Ausbau des Velowegnetzes und fordern, dass die geplanten Projekte vorgezogen und unabhängig der grossen Strassenprojekte gebaut werden sollen. Zusätzliche Velovorzugsrouten sollen in den Richtplan aufgenommen werden. Aus Sicht der glp Aargau sind sichere, zielgruppenorientiert angelegte Veloverbindungen wichtige Bausteine, um den MIV zu reduzieren.
Klima
Die Stossrichtung, das Klima als extra Kapitel in den Richtplan aufzunehmen, wird von der glp sehr begrüsst, da dieser ein wichtiger Grundstein für die Planungen in den Gemeinden darstellt. Es hilft weiter, in der Interessenabwägung von raumrelevanten Fragestellungen die Klimarelevanz explizit darzustellen. Die glp erwartet, dass die Wiedervernässung von Feuchtgebieten explizit Aufnahme in den Richtplan findet. Sie hat eine grosse räumliche Kompetente und wird einer rechtlichen Grundlage und Umsetzung auf Richtplan-Ebene bedürfen.
Ökologische Infrastruktur
Die glp Aargau fordert im Richtplankapitel H 5 Aufgewerteter Lebensraum für Mensch und Natur ein zusätzliches Strategiefeld H 5.2a) «Ökologische Infrastruktur». Der verbindliche Aufbau und Betrieb einer ökologischen Infrastruktur ist ein wichtiges Element um die Biodiversität im Kanton Aargau zu verbessern. Eine Ökologische Infrastruktur stimmt die Anstrengungen im Bereich Naturschutz besser aufeinander ab und erhöht deren Wirkung. Die entsprechenden Gilden sollen in der Richtplankarte eingefügt werden, damit die räumliche Vernetzung sichtbar wird.