Mittwoch, 23. April 2025

MM Vernehmlassung Abfallkraftwerk ERZO

"Nachhaltige Abfallverwertung als Brückentechnologie: Ein notwendiger Schritt zur Kreislaufwirtschaft"

Ein sinnvolles und leider notwendiges Projekt – denn wir tun nach wie vor zu wenig, um Abfall zu vermeiden und die Kreislaufwirtschaft konsequent zu stärken. Die geplante Kehrichtverwertungsanlage (KVA) in Oftringen verbessert die überregionale Abfallverwertung und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Rückgewinnung von Phosphor dar – einem zentralen Bestandteil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Unser langfristiges Ziel muss jedoch klar sein: Die Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung so konsequent zu fördern, dass auch bei weiterem Bevölkerungswachstum keine neuen Kehrichtverbrennungsanlagen mehr nötig sind. Neue Verbrennungskapazitäten schaffen Anreize, diese auch auszulasten – was der Transformation zu einer ressourcenschonenden, zirkulären Wirtschaft entgegenwirkt. Die im Anhörungsbericht skizzierten Abfallszenarien zeigen deutlich, dass der Kanton Aargau seine Anstrengungen in diesen Bereichen markant verstärken muss.

Trotz dieser kritischen Einordnung unterstützt die GLP die Richtplanfestsetzung für den Standort der KVA Oftringen. Das geplante Abfallkraftwerk nutzt die verkehrstechnisch günstige Lage optimal und bietet eine nachhaltige Lösung – nicht nur für die Region, sondern weit darüber hinaus. Für die GLP ist dabei entscheidend, dass ein Bahnanschluss integraler Bestandteil des umweltfreundlichen Logistikkonzepts wird.

Durch effiziente Abfallverwertung wird die neue Anlage wertvolle Energie in Form von Strom, Dampf und Fernwärme erzeugen. Bis zu 20 Prozent des regionalen Strombedarfs können so gedeckt werden. Die gewonnene Wärme ermöglicht zudem den Ausbau des Fernwärmenetzes – ein wichtiger Beitrag zur regionalen Energiewende.

Mit der geplanten Klärschlammtrocknungs- und Phosphorrückgewinnungsanlage leistet die Betreiberin erzo Pionierarbeit. Sie setzt damit einen wichtigen Impuls für die Schliessung von Stoffkreisläufen. Perspektivisch kann die Schweiz ihren Phosphorbedarf damit selbst decken – unabhängig von Importen und umweltschädlichem Rohstoffabbau. Das schont natürliche Ressourcen und stärkt die Autonomie unseres Landes.

Das Projekt ist zudem vorausschauend geplant: Es ist "CCS-ready" (bereit für CO₂-Abscheidung und -Speicherung) und bietet die Möglichkeit, zukünftige Technologien wie Power-to-Heat oder Power-to-Gas zu integrieren.