Montag, 27. Januar 2025

Medienmitteilung zur Vernehmlassung Deponieerweiterung Babilon

Deponieerweiterung Babilon: GLP Aargau fordert Ausgleichsmassnahmen und Kreislaufwirtschaft

Die Gemeinden Dietwil und Oberrüti beantragen auf Ersuchen der Deponie Freiamt AG die Erweiterung der Deponie Typ A „Babilon, Fortsetzung Nord“ in den kantonalen Richtplan aufzunehmen. Ziel ist es, dem sich abzeichnenden Mangel an Deponievolumen für unverschmutztes Aushub- und Ausbruchmaterial (Typ A-Material) im Oberen Freiamt entgegenzuwirken. Die GLP Kanton Aargau anerkennt den Handlungsbedarf und unterstützt das Vorhaben grundsätzlich – fordert aber klare Rahmenbedingungen und eine nachhaltige Ausrichtung.

Die geplante Deponievergrösserung birgt jedoch erhebliche Herausforderungen für die Umwelt. Wildtierkorridore von nationaler Bedeutung, wertvolle glaziale Landschaften und prioritäre Flächen für die Wiederherstellung von Feuchtgebieten sind betroffen. Matthias Betsche, Grossrat der GLP, betont: „Die Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen müssen im nachgelagerten Verfahren detailliert und angemessen festgesetzt werden, damit die von der Deponierweiterung verursachten Auswirkungen auf Natur und Landschaft ausgeglichen werden.“

Besondere Brisanz erhält das Projekt durch die geplante Herkunft des Materials: Laut einer Szenarienanalyse sollen über die Hälfte der abgelagerten Materialien (60–70%) aus umliegenden Kantonen importiert werden. Die GLP Kanton Aargau fordert daher eine koordinierte, regionale Planung über die Kantonsgrenzen hinaus. „Die umliegenden Kantone müssen ihren Beitrag leisten und sich an den Umweltkosten der Deponie angemessen beteiligen“, so Betsche weiter.

Kreislaufwirtschaft statt Deponien: Ein nachhaltiger Ansatz

Die GLP weist darauf hin, dass Deponieerweiterungen langfristig keine nachhaltige Lösung darstellen. Matthias Betsche, GLP-Grossrat, erklärt: „Das Vergraben von Bauschutt hat seine Grenzen. Langfristig werden sich neue Deponiestandorte nur schwer finden lassen. Deshalb muss die Kreislaufwirtschaft gestärkt werden – ein Ansatz, der sowohl der Wirtschaft als auch der Umwelt zugutekommt.“

Der Kanton Aargau habe die Chance, eine Vorreiterrolle in der Förderung der Kreislaufwirtschaft einzunehmen. Materialien müssten wiederverwendet oder verwertet werden, anstatt in Deponien zu landen. Matthias Betsche fasst zusammen: „Die Stärkung der Kreislaufwirtschaft ist von wegweisender Bedeutung für einen nachhaltigen Kanton Aargau. Dafür setze ich mich ein.“

Mit diesem Ansatz zeigt die GLP Kanton Aargau einen Weg auf, wie dringende Herausforderungen im Umgang mit Bauabfällen nachhaltig und zukunftsorientiert gelöst werden können.